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Kreisliga A
Tumulte und Polizeieinsatz nach Aufstiegsspiel – "Das ist wirklich traurig"

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Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services.
Sascha Wolf (in weiß) schaffte mit Bulmke den Aufstieg. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services

Sportfreunde Bulmke ist in die Bezirksliga aufgestiegen. Nach dem 1:0-Sieg gegen den VfB Kirchhellen kam es aber zu unschönen Szenen.

Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga zwischen dem VfB Kirchhellen und Sportfreunde Bulmke wurde mit Spannung erwartet. Beide Klubs setzten sich in ihrer jeweiligen Kreisliga A-Gruppe souverän als Meister durch und duellierten sich am Donnerstagnachmittag im Aufstiegsspiel.

Die Partie wurde an der Platzanlage des SC Hassel ausgetragen. Der Zuschauerandrang war riesengroß. Insgesamt pilgerten knapp 3000 Fans zum Duell der beiden Kreisligisten. Nach über 100 (lange Nachspielzeit) intensiven und spannenden Minuten auf Augenhöhe setzte sich Bulmke knapp mit 1:0 durch und feierte den Aufstieg in die Bezirksliga.

Das Tor des Tages erzielte Bakir Kubilay in der 81. Minute. Der VfB Kirchhellen hat jedoch noch eine Chance auf den Aufstieg. In der zweiten Relegationsrunde mit Hin- und Rückspiel trifft der Kreisligist auf den TSV Fichte Hagen.

Zurück zum Spiel: In der ersten Halbzeit hatte Kirchhellen Feldvorteile, ohne aber wirklich zwingend zu werden. Nach dem Seitenwechsel wurde Bulmke aktiver und konnte sich ein, zwei gute Chancen erspielen. Die Riesen-Möglichkeiten blieben auf beiden Seiten aber aus - bis Kubilay in der Schlussphase einen Konter eiskalt zum Siegtreffer verwertete.

Kirchhellen - Bulmke 0:1 (0:0)

Aufstellung Kirchhellen: Groß, Bertlich, Große-Venhaus (88. Isaias), Mertens (82. Kahnert), Mohs - Marpe, Stratmann, Fannasch, Markmann - Kleine-Besten, Kruppa (68. Thimm)

Aufstellung Bulmke: Balci - Ekici, Serhan, Bertram, Gülnaz - Yagcioglu (90. Polat), Cetin, Can (55. Cayirli) - Kilcalp (79. Kafli), Stieber, Gündüz (55. Kulibay)

Tor: 0:1 Kulibay (81.).

Zuschauer: 2800

Schiedsrichter: Cengiz Kabalakli

Die Freude über den Aufstieg war natürlich groß, aber nach dem Abpfiff kam es dann noch zu unschönen Szenen. Ein Video, welches dieser Redaktion vorliegt, zeigt, wie Bulmke-Spieler vor den mitgereisten Fans aus Kirchhellen ausgelassen und provokant jubelten. Anschließend gab es dann Ausschreitungen und Handgreiflichkeiten.

RevierSport hat bei beiden Klubs nachgefragt: Was ist da eigentlich nach dem Spiel passiert?

Was danach passierte, ist natürlich unschön. Die gesamte Bank von Bulmke und ihre Anhänger sind auf uns zugestürmt und haben dann unsere Spieler, die auf dem Boden lagen, ausgelacht, angeschrien und beleidigt. Das ist kein Fair-Play. Natürlich haben sich dann auch welche von uns darauf eingelassen. Ich habe anschließend die Polizei angerufen, es gab auch ein paar Verletzte. Es wurde getreten, gespuckt und dazu wurden auch Flaschen geworfen.

Marco Samland.

Marco Samland (Vorstand Öffentlichkeitsarbeit beim VfB Kirchhellen): "Eigentlich war es ein super Tag. Das Wetter war super und es waren unfassbar viele Fans vor Ort. Wahnsinn! Zum Spiel kann man sagen, dass wir es sportlich einfach nicht geschafft haben. Die Niederlage war nicht unverdient. Deshalb Glückwunsch an Bulmke. Was danach passierte, ist natürlich unschön. Die gesamte Bank von Bulmke und ihre Anhänger sind auf uns zugestürmt und haben dann unsere Spieler, die auf dem Boden lagen, ausgelacht, angeschrien und beleidigt.

Das ist kein Fair-Play. Natürlich haben sich dann auch welche von uns darauf eingelassen. Ich habe anschließend die Polizei angerufen, es gab auch ein paar Verletzte. Es wurde getreten, gespuckt und dazu wurden auch Flaschen geworfen. Das war alles sehr unschön. Wir distanzieren uns als VfB Kirchhellen total von diesen Geschehnissen."

Alles, was sich nachher aber geprügelt hat, waren nicht meine Spieler. Diese Leute waren zwar eigentlich auf unserer Seite, aber wir hatten mit ihnen nichts zu tun. Darauf hatten wir dann auch keinen Einfluss. Ich distanziere mich von solchen Leuten. Das gehört nicht zum Fußball. Diese Scheißaktion hat einiges kaputtgemacht, das muss man ehrlich sagen.

Sascha Wolf.

Sascha Wolf (Ex-Profi und Trainer von Sportfreunde Bulmke): "Das Spiel war eigentlich sehr fair, von beiden Seiten. Die Stimmung war super. Deswegen ist es einfach schade, dass es am Ende so ausgegangen ist. Das ist wirklich traurig, dass es so eskaliert ist. Von uns war es natürlich nicht richtig, vor den gegnerischen Fans ausgelassen zu feiern. Die haben sich dann natürlich auch provozieren lassen. Es gab dann Provokationen von beiden Seiten. Aber nochmal: Wir dürfen da einfach nicht rübergehen und hätten unter uns feiern sollen. Es tut mir leid, dass wir da gejubelt haben.

Alles, was sich nachher aber geprügelt hat, waren nicht meine Spieler. Diese Leute waren zwar eigentlich auf unserer Seite, aber wir hatten mit ihnen nichts zu tun. Darauf hatten wir dann auch keinen Einfluss. Ich distanziere mich von solchen Leuten. Das gehört nicht zum Fußball. Diese Scheißaktion hat einiges kaputtgemacht, das muss man ehrlich sagen. Trotzdem freue ich mich natürlich über den Aufstieg."

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